- Gemeinwirtschaftsbanken
- Gemeinwirtschaftsbanken,Kreditinstitute, die in der Regel von Gewerkschaften gegründet wurden und die Bankgeschäfte aller Art nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen betreiben.In Deutschland waren die früheren Bankeinrichtungen der Konsumgenossenschaften und die Gewerkschaftsbanken oder Arbeiterbanken (v. a. zur Verwaltung des Gewerkschaftsvermögens) die Vorgängerinnen der Gemeinwirtschaftsbanken. Bedeutende Institute waren: die 1924 vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund gegründete Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten AG, Berlin, die 1933 von der Deutschen Arbeitsfront entschädigungslos enteignet und als Bank der Deutschen Arbeit AG bis 1945 fortgeführt wurde; die von den christlichen Gewerkschaften 1921 gegründete Deutsche Volksbank AG, Essen, die 1933/34 in eine Regionalbank unter der Bezeichnung Nationalbank AG umgewandelt wurde. - Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1949/50 in der Bundesrepublik Deutschland sechs regionale Gemeinwirtschaftsbanken gegründet, 1953 kam in Berlin (West) eine Gemeinwirtschaftsbank hinzu; sie verschmolzen 1958 zur Bank für Gemeinwirtschaft AG (seit 1991 BfG Bank AG).In Österreich wurde 1947 die Arbeiterbank AG (gegründet 1922), Wien, als Institut für den Geld- und Kreditausgleich der Organisationen der Arbeiterschaft neu errichtet; sie wurde 1963 in Bank für Arbeit und Wirtschaft AG umbenannt, nachdem sie sich zur Universalbank (Hauptgeschäftsfelder: Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sowie Förderung gemeinwirtschaftlicher Projekte) entwickelt hatte. - In der Schweiz haben sich u. a. wegen des ausgebauten genossenschaftlichen Bankwesens keine Arbeiterbanken entwickelt.
Universal-Lexikon. 2012.